von Clemens Brixner
>>Wenn Kinder einen Jäger begleiten, lernen sie die Bedeutung von Leben, Verantwortung, Freiheit und die Natur als Lebensraum kennen.
Als Kind schleppte mich mein Vater bei jeder Gelegenheit in den Wald und auf die Jagd. Er schleifte mich über jeden erdigen Acker, über blumige Wiesen und durch lästigste Brombeer- und Brennnesselfelder. Ich umarmte Bäume, baute Höhlen und Baumhäuser und beobachtete von dort aus die Bewohner des Waldes.
Im Naturkundeunterricht berichtete ich über meine spannenden Erkenntnisse von Hummel, Hase, Wildkatze und Rehbock. Meinem Lehrer brachte ich immer frische Gewölle und Knochenreste für seinen Unterricht mit. Jagen prägte meine Kindheit sehr positiv. In manchen Stunden alleine draussen, lernte ich schnell die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen.
Meines Erachtens sollten Kinder einen Großteil Ihrer Kindheit in der Natur verbringen. Jagen ist eine ideale familiäre Aktivität, um seinen Kindern „outdoor“ ein Abenteuer zu bieten.
Als Jäger haben wir eine besondere und spannende Möglichkeit, Kindern die Bedeutung von Leben beizubringen. Indem wir gemeinsam Tiere beobachten, können wir Ihnen die Geschichte dieser Tiere erklären. Je mehr Wissen und Erfahrung der Erwachsene mit sich trägt, desto einprägender kann er seine Geschichten gestalten. Man muss sich schon als Storyteller üben, aber Kinder sind dankbare Zuhörer und tragen oftmals auch gerne einen Teil zur Story bei.
>>Wir können uns in unserem „Edutainment“ ganz dem Fluss der Natur, der Aktionen der Tiere oder der Jahreszeiten hingeben.
Jungfüchse sind im Frühsommer recht einfach bei Tageslicht zu beobachten. Wenn Sie wie Hundewelpen miteinander spielen, geht es auch bei kleinen Raufereien mal härter zu. Da schreit auch mal ein Jungfuchs wenn es ihm zu viel wird. Eine optimale Gelegenheit zu Erklären, dass Tiere auch Gefühle haben und wie sie es gegenseitig mitteilen.
Zur gleichen Zeit könnte man auch Rehgeissen mit Ihren Kitzen beobachten und erklären wie sie sich vor Raubtieren verstecken. Kindern lernen, wie eine Kreatur heranwächst und welchen Schutz die Jungtiere benötigen.
Wir können zum Beispiel auch beibringen was Raubtiere sind und warum sie andere Tiere fressen. Ein Vogel der seine Küken mit Würmer füttert ist hier nicht ausgenommen.
Auch die Jahreszeiten unterteilen unser Storytelling. Tierkinder müssen draussen im Schnee schlafen und finden es auch noch toll. Dem Hirschen wächst über das Jahr ein mächtiges Geweih und aus der Kaulquappe wird eine Kröte.
>>Am Ende des Tages sollte auch ein Kind den Respekt zu einem anderen Lebewesen einschätzen können. Wir können es Kindern nicht abverlangen das Wissen zu behalten. Jedoch können wir Kindern zum richtigen Umgang mit Lebewesen inspirieren. Dabei sollten wir keine Möglichkeit auslassen.
Erst wenn Kinder eigenständig ohne Rückendeckung der Eltern die Natur erkunden können, sind sie in der Lage auch die Verantwortung für sich zu übernehmen. Meine schönsten Erinnerungen waren lange Sommertage, die ich mit meinen Brüdern im Busch verbracht habe. Wir haben Höhlen gegraben, dustere Waldecken ausspioniert und stundenlang versucht Forellen im Bach zu überlisten. An Inspirationsquellen für neue Spiele hat es nie gemangelt.
>>Es hat immer ein Geschwisterchen auf das Andere geachtet.
Auch bei der Kleidung fängt die Verantwortung an. Kinder müssen lernen, sich entsprechend der Witterungsverhältnisse anzuziehen. Oft musste jemand von unseren Geschwistern mal patsch-nass Heim laufen. Am nächsten Tag lag derjenige mit einer Erkältung im Bett. Danach wurde selbst darauf geachtet sicher gekleidet zu sein.
>> Einen Tag in der Natur ausfallen zu lassen, konnte nicht weiter riskiert werden.
Während mein Vater mit seinen Mitjägern Reviereinrichtungen wie Hochsitze bauten, verbrachten wir einen bewegungsreichen Tag in der Natur. Anschliessen plagte uns der Hunger und wir Kinder organisierten Holz für die Feuerstelle. Umso besser schmeckte die Bratwurst am gemeinsam erarbeiteten Lagerfeuer. Nebenbei lernten wir mit Verbrennungen und Waldbrandgefahren umzugehen.
>> Die Abenteuer schienen erst bei Übernahme von Verantwortung immer vollkommen!
In sehr jungen Jahren wollten meine Brüder und ich Wildschweine an der Kirrung beobachten. Mein Vater lies uns an einer mit Teppich ausgekleideten Kanzel alleine übernachten. Eines Tages schworen wir uns die ganze Nacht wach zu bleiben. Wir schliefen in dieser Nacht nur zwei Stunden. Leider waren in dieser Zeit die Sauen an der Kirrung und wir haben nichts davon mitbekommen.
>>Unser Vater lachte uns lauthals aus, weil die Sauen die Kirrkisten und Wasserschalen in der Gegend herum geschmissen haben.
Unser Ehrgeiz war dadurch noch mehr gefordert und wir bauten „unseren“ Hochsitz noch besser aus. Es war unsere Festung und hier konnten wir tage- und nächtelang machen was wir wollten.
Wir waren uns in dieser Situation selber überlassen und wussten, dass wir es verantwortungsvoll angehen mussten, damit unser Vorhaben etwas wird.
Die Sauen kamen leider nie wieder, aber die Positive Erinnerung bleibt!
>> Das war für uns ein Gefühl von Freiheit, abseits von beschränkten Schulräumen, Stundenplänen und Hausaufgaben.
Auch beim Toilettengang können sich Kinder in der Natur frei fühlen. Sollen sie doch an den Baum pinkeln. Welch ein Freiheitsgefühl ohne großem Aufwand.
An dieser Stelle fällt mir ein Spruch eines alten Jägers ein:
„Der Opa pupst, die Kinder lachen, so kann man mit wenig Aufwand, Kinder eine große Freude machen.
Wie schon erwähnt hatten wir Kinder einen eigenen Hochsitz als Festung. Die Tage und Stunden die wir im Wald verbrachten, lehrten uns lebensfreundliche und lebensfeindliche Perioden. Vor allem verstanden wir, dass die Tiere in allen Perioden in diesem Lebensraum wohnen. Wir lernten zu schätzen, wie wichtig es ist Biotope zu erhalten.
In unserer Kindheit in der Natur, lernte ich die Spuren aller heimischen Tiere zu lesen. Ich lernte zusätzlich die heimischen Tierarten auswendig und studiere Ihre Lebensweisen. Ich las Wechsel (die Wege der Tiere) aus und konnte nach Jahreszeit bestimmen wann und wo welche Tiere aufzufinden sind.
>>Über die Spurenlese konnte ich schon als sehr junger Bub bestimmen, wo sich welche Tiere aufhalten.
Da wir viel Zeit in den Jagdrevieren meines Vater und seiner Freunde verbrachten, konnten wir über Jahre eigene Annahmen bestimmen und bestätigen. Wir wurden zu kleinen Forschern und Spähern.
Für die alten Hasen machten wir reife Böcke aus und verdienten unser erstes Taschengeld oder ein Schnitzel mit Pommes und Spezi. Wir lernten eine Wertschätzung für unsere Naturbegeisterung kennen. Die Freude des alten Jägers der teilweise zu Tränen gerührt vor dem erlegten Stück kniete, war der Grund der mich zu noch mehr Leistung motivierte. Wahrscheinlich ist es die Freude die heute noch anhält, wenn ich einen Jagdgast zu seinem Jagderfolg führe.
Damals waren Sauen noch nicht so sehr verbreitet wie heute, da der Maisanbau noch gering war. Es war eine Besonderheit den Aufenthaltsort von Schwarzwild ausfindig zu machen. Das erweckte in mir eine unheimliche Faszination zu dieser un-heimlichen Wildart. Die Begeisterung an Schwarzwild hält ebenfalls bis heute an.
>>Über den lebenslangen Betrachtungszeitraum verschiedener Jagdreviere, bilde ich mir ein, ziemlich genaue Thesen über die Entwicklung von Lebensräumen aufstellen zu können.
Ich habe erlebt wie Wildbestände massiv zurückgegangen sind, wie das Wild immer heimlicher wurde und wie neue Lebensräume von Schnepfe bis Wolf wieder angenommen wurden. Welch eine einmalige Gelegenheit die Auswirkungen der Zivilisation in der Natur zu verstehen. Da kann kein Schulbuch mithalten.
Ich bin der Meinung, dass sich Kinder für ein Erlebnis abseits von Wegen, einsehbaren Bereichen, Straßen und Einfriedungen aufhalten wollen. Kinder suchen das Abenteuer und je heimlicher das Unbekannte lockt, desto größer werden die Pupillen der Kinder.
Wer kennt es nicht, die Blicke der Kleinen wenn der Großvater urige Geschichten am Lagerfeuer erzählt. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich urige und heimliche Geschichten meine. Von Gruselkabinett und Angstmacherei nehme ich Abstand. Geschichten am Lagerfeuer haben ein wenig steinzeitlichen Charakter und das Storytelling ist wohl in unseren Ur-Genen eingespeichert.
Was ich aus Erfahrung sagen kann ist, dass Kinder während eines Abenteuers in der Natur keine Playstation benötigen. Ebenfalls habe ich erlebt, dass Aggressionen und Reizbarkeit wie weggezaubert waren.
Auch hier ist wieder die Kreativität der Erwachsenen gefragt. Es können aus einfachen Mittel, Riesen Abenteuer entstehen. Auch hier kann man sich von der Natur, den Jahreszeiten und den Tieren leiten lassen.
>> Wenn man hierzu Hilfe braucht ist eines klar. Es war noch nie so einfach Outdoor-Aktivitäten zu organisieren wie heutzutage. Aber ein Abenteuer benötigt manchmal einfach eine kreative Eingebung.
Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich kein Naturpädagoge, sondern einfach nur ein aufmerksamer Beobachter bin.
Hier sind meine fünf Favoriten um neue Aktivitäten zu planen:
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Über CLEMENS BRIXNER
Ich bin unter Jägern und unter Designer aufgewachsen. Daraus habe ich mein Erkennungsmerkmal entwickelt, das für mich heute ein Erfolgskonzept darstellt. Denn ich habe FREUDE an dem was ich tue und lebe im HIER und JETZT.
Warum ich diesen Blog betreibe?
Ich habe einen Traum, dass sich viel mehr Menschen trauen selbstständig oder Unternehmer zu sein. Die Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen. Eine Gesellschaft die vermittelt, seine Herzensaufgaben zu leben statt Tabellen für Konzerne zu erstellen.
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